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Tipps für den Sportbootführerschein See

Regelmäßig weckt der Frühling bei vielen Menschen erste Begehrlichkeiten nach einem Ausflug an die malerische Ostsee. Für Urlauber, die diese Saison mit ihrem Sportboot die Küstenregionen erkunden möchten, wird es Zeit, ihren Sportbootführerschein zu planen. Die Fahrerlaubnis für Sportboote ab einer Leistung von 15 PS können Bootsführer in Bootsschulen absolvieren. Wir bieten in diesem Ratgeber einen Einblick, was Absolventen bei der Sportbootführerscheinprüfung erwartet und geben Tipps, damit am Ende der Prüfung die Aussicht auf einen packenden Ostseeurlaub ungetrübt ist.

Der Ablauf der Führerscheinprüfung

DerSportbootführerschein See beinhaltet theoretische und praktische Prüfungsabschnitte. Durch den modularen Aufbau der Prüfung ist es möglich, Befähigungsnachweise vorzulegen, wenn man einzelne Module bereits erfolgreich absolviert hat. Die Anforderungen in beiden Prüfungsteilen setzen sich wie folgt zusammen:

Der theoretische Prüfungsteil

Schriftlich haben Anwärter auf den Sportbootführerschein See insgesamt 285 Fragen zu lösen, von denen 72 Basisfragen und 213 spezifischen Fragen zugeordnet sind. Bei den Basisfragen geht es um Grundsätzliches wie die Schiffsführung, Schiffstechnik, das Verkehrsrecht, Wetter, Umweltrecht sowie um technische Fragen hinsichtlich der Segel und Antriebsmaschine.

Die spezifischen Fragen konzentrieren sich auf die Verhältnisse im Binnenschifffahrtsrecht. Absolventen müssen durch ihre Antworten nachweisen, dass sie die Signalgebung und Verkehrszeichen auf den Schifffahrtsstraßen ebenso beherrschen wie die verlangten Verhaltensweisen auf dem Sportboot sowie den Umgang mit der Schleusendurchfahrt.

In den Navigationsaufgaben werden Prüflinge anhand eines Kartenausschnitts in die Lage versetzt, Kurse in der Karte zu bestimmen und in die Karte einzutragen (abzusetzen). Zugleich muss für jeden Kurs der Gegenkurs bestimmt werden, der sich von dem Ausgangspunkt durchgehend um 180 Grad unterscheidet.

Zulässige und notwendige Hilfsmittel sind für die Kursangaben ein Kursdreieck, Anlegedreieck und ein Zirkel. Der Maßstab für die Kursbestimmungen ist die Karte mit den vier Himmelsrichtungen mit den Maßeinheiten Grad, wobei für eine Kursbewegung maximal 360 Grad veranschlagt werden dürfen. Eine weitere Bezugsgröße ist das Koordinatensystem rund um die Breitengrade der Erde.

Der praktische Prüfungsteil

Nun geht es vom Klassenzimmer aufs Wasser. Dort muss gezeigt werden, dass man dazu fähig ist, sein Sportboot auch in der Praxis zu beherrschen. Anforderungen sind hier das Anlegen, Ablegen, Peilen, Steuern nach Kompass sowie verschiedene Rettungsmanöver. Hinzu kommt eine Reihe weiterer Manöver, die sich an den Anforderungen der gewählten Antriebsart orientieren, wozu Segel ebenso dazugehören wie die Kraft einer Verbrennungsmaschine. In diesem Prüfungsabschnitt müssen Prüflinge das fußgerechte Aufstoppen, Anluven, Abfallen, Wenden auf engem Raum, Fahren nach Schifffahrtszeichen, das Anlegen einer Rettungsweste und Manöverschallsignale beherrschen.

Des Weiteren ist im praktischen Teil der Sportbootführerscheinprüfung der Nachweis zu erbringen, dass Prüflinge das Lösen und Knüpfen der gängigen Schifffahrtsknoten verstehen. Dabei müssen sich Absolventen mit den folgenden Knoten auseinandersetzen, deren Verwendung sie verständlich erläutern sollten:

  1. Kreuzknoten
  2. Webeleinstek
  3. Webleinstek auf Slip
  4. geworfener Webeleinstek
  5. Belegen einer Klampe
  6. einfacher Schotstek
  7. doppelter Schotstek
  8. Achtknoten
  9. halber Rundtörn mit zwei halben Schlägen
  10. Stopperstek
  11. Palstek
  12. Kreuzpoller

Die Voraussetzungen für den Erwerb der SBF See

Für die Teilnahme an der Prüfung für den Sportbootführerschein See gilt ein Mindestalter von 16 Jahren, wobei Minderjährige der Sportschule eine Einwilligungserklärung ihrer Erziehungsberechtigten vorlegen müssen. Ebenso wird ein medizinischer Nachweis verlangt, dass gesundheitlich keine Einschränkungen vorliegen, welche die Steuerungsfähigkeitin Binnengewässern in einem nicht zu tolerierenden Ausmaß erschweren.

Hierbei dürfen Prüflinge zwar Einschränkungen, zum Beispiel bei der Seh- und Hörfähigkeit, aufweisen. Sie müssen aber durch das Attest beweisen, dass sie diese Beeinträchtigung – in diesem Beispiel durch eine Seh- bzw. Hörhilfe – ausreichend ausgleichen können. Die Zuverlässigkeit wird schließlich durch das Vorlegen eines Führerscheins oder Führungszeugnisses dokumentiert. Diese Anforderung entfällt bei jugendlichen Bewerbern.

Unsere Empfehlung: das Kombimodell

Wer gleich zwei Fliegen mit einer Klatsche erwischt, hat doppelt vorgesorgt. Dies gilt auch für den Sportbootführerschein. Viele Bootsschulen offerieren aufgrund der hohen Nachfrage ein Kombimodell, das den Sportbootführerschein See mit dem Sportbootführerschein Binnen verknüpft. Mit dem Erwerb beider Scheine ist man mit seinem mindestens 15 PS schweren Sportboot für die Fahrt sowohl auf Küsten- als auch auf Binnengewässern berechtigt.

Das Kombimodell bietet Aspiranten erhebliche Einsparungen. In der Bootsschule1 sind diese Effekte besonders ausgeprägt, da das 450 Euro günstige Kombimodell den Preis für beide Sportbootführerscheine um ganze 240 Euro senkt. 690 Euro müssten Bewerber nämlich bezahlen, wenn sie beide Prüfungen separat bei diesem Anbieter absolvieren würden, da beide Prüfungen mit jeweils 345 Euro zu Buche schlagen. Hinzu kommt, dass sich auf diese Weise nicht nur beträchtliche Geldsummen, sondern auch diverse Prüfungsfragen einsparen lassen, da es in beiden Prüfungen Überschneidungen bei den Fragen gibt.

Weitere Tipps für die Sportbootprüfung

Mit einer Durchfallquote von rund 20 Prozent ist die Zahl derjenigen Prüflinge, die im Ernstfall scheitern, bei der SBF See zwar nicht so hoch wie bei der Führerscheinprüfung für das Auto. Hier liegt die Durchfallquote inzwischen nach Angaben des TÜVs bei 43 Prozent bei der praktischen Führerscheinprüfung sowie zwischen 32 und 37 Prozent im theoretischen Prüfungsabschnitt. Dennoch ist Vorsicht angesagt, denn auch in Küstengewässern kommt es immer wieder zu folgenschweren Unfällen, sodass Prüfer genauer hinschauen, ob der Bewerber wirklich für das Steuern eines Sportboots in diesen Gefilden geeignet ist.

Insgesamt können Prüflinge mit einer Vorbereitungszeit von rund zwei Monaten rechnen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Navigationsaufgaben Bewerbern tendenziell vor die größten Herausforderungen stellen. Der Grund liegt darin, dass die einzelnen Teilaufgaben aufeinander aufbauen. Wer hier einen frühen Fehler macht, nimmt diesen durch den gesamten Prüfungsabschnitt mit. Unbedingt empfehlen wir digitale Trainings-Apps für die Sportbootprüfung, die Bewerbern die selbstständige Auseinandersetzung mit den Lerninhalten zu jeder Zeit und an jedem Ort ermöglichen.

So klappt es bei der Sportbootführerscheinprüfung

Die Aussicht auf abenteuerlustige Erkundungen an den Küsten der Ostsee dürfte Ansporn genug sein, sich mit der nötigen Energie auf die Sportbootführerscheinprüfung See einzustellen. Umgekehrt sollten Bewerber beim Lernen und vor allem während der Prüfung nicht verkrampfen, da sich dies ebenso negativ auf das Prüfungsergebnis auswirkt wie eine lasche Einstellung. Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten und ein gesundes Selbstvertrauen helfen weiter, zumal es jeder in der Hand hat, sich während der Lernzeit die nötigen Erfolgserlebnisse zu verschaffen.

Lernpsychologisch ist es erwiesen, dass sich die Erfolge beim Training signifikant steigern lassen, wenn mit Verknüpfungen gearbeitet wird. Es lohnt sich also, die Lerninhalte mit weiterführenden nautischen Themen in Verbindung zu bringen. Positive Emotionen können beim Lernen einen enormen Schub verleihen. Studien haben zudem gezeigt, dass starke Gefühle das Gelernte nachhaltig im Gehirn verankern. Deshalb hilft es, beim Lernen mit starken Bildern zu arbeiten, die ebenso starke Emotionen nach sich ziehen.

3. Mai 2023 21:08